Cloaking ist eine Technik im digitalen Marketing und Suchmaschinenoptimierung (SEO), bei der die Inhalte, die den Suchmaschinen-Crawlern angezeigt werden, von den Inhalten abweichen, die den menschlichen Nutzern präsentiert werden. Diese Praxis wird häufig als Täuschungsmanöver eingesetzt, um bessere Rankings in den Suchmaschinen zu erzielen, indem den Suchmaschinen optimierte Inhalte gezeigt werden, während menschliche Besucher eine andere Seite sehen.
Obwohl Cloaking in der SEO-Welt durchaus bekannt ist, gilt es als Verstoß gegen die Richtlinien der meisten Suchmaschinen, insbesondere von Google, und wird dementsprechend streng geahndet.
Was ist Cloaking genau?
Cloaking bedeutet wörtlich „Verhüllen“ oder „Verbergen“ und beschreibt das Verbergen von Inhalten vor bestimmten Zielgruppen. In der SEO bezieht sich der Begriff auf den Prozess, bei dem unterschiedliche Inhalte je nach dem Betrachter, der die Webseite besucht, ausgeliefert werden.
Ein Website-Betreiber könnte zum Beispiel einen Suchmaschinen-Crawler erkennen und ihm eine Seite zeigen, die mit Schlüsselwörtern gespickt ist, um ein höheres Ranking zu erzielen. Im Gegensatz dazu wird einem menschlichen Besucher eine weniger optimierte, aber benutzerfreundlichere Seite angezeigt.
Diese Technik macht sich die Tatsache zunutze, dass Suchmaschinen-Crawler und menschliche Nutzer in unterschiedlicher Weise auf Webseiten zugreifen. Crawler durchsuchen Seiten, um ihren Inhalt zu indexieren und die Relevanz für bestimmte Suchanfragen zu bewerten. Menschen hingegen navigieren und interagieren mit Websites auf Basis von visuellen und inhaltlichen Hinweisen.
Wie funktioniert Cloaking?
Beim Cloaking wird der HTTP-User-Agent des Besuchers analysiert. Der User-Agent ist eine Information, die jeder Browser bei einer Anfrage an einen Webserver sendet, und gibt Auskunft darüber, welches Gerät, Betriebssystem und welcher Browser verwendet wird. Anhand dieser Informationen kann der Webserver erkennen, ob es sich um einen menschlichen Nutzer oder einen Suchmaschinen-Bot handelt.
Auf dieser Grundlage werden dann zwei unterschiedliche Versionen einer Webseite erstellt: eine für den Crawler und eine für den menschlichen Besucher. Während die Seite für den Crawler so optimiert ist, dass sie möglichst gut in den Suchergebnissen abschneidet (häufig mit übermäßiger Keyword-Dichte, unsichtbarem Text oder irrelevanten Inhalten), enthält die Seite für den menschlichen Besucher möglicherweise komplett andere Informationen, die eher auf Benutzererfahrung abzielen.
Beispiele für Cloaking-Techniken
Es gibt verschiedene Formen des Cloakings, und je nach Ziel können unterschiedliche Ansätze verwendet werden. Hier sind einige gängige Methoden:
- 1. Keyword Cloaking: Hierbei werden Webseiten speziell für Suchmaschinen mit einer hohen Anzahl an Schlüsselwörtern angereichert (Keyword-Stuffing). Diese Schlüsselwörter sind oft unsichtbar für den menschlichen Nutzer, zum Beispiel durch die Verwendung von weißem Text auf weißem Hintergrund.
- 2. IP-basierte Cloaking: Bei dieser Methode wird die IP-Adresse des Besuchers verwendet, um zu bestimmen, ob es sich um einen Crawler oder einen menschlichen Benutzer handelt. Verschiedene Inhalte werden dann basierend auf der IP-Adresse bereitgestellt.
- 3. Cloaking durch Weiterleitung: Der Besucher wird abhängig von seiner Identität (Crawler oder Mensch) auf eine andere Seite umgeleitet. Diese Weiterleitung kann in Sekundenschnelle geschehen und ist oft schwer zu erkennen.
- 4. Bild-Cloaking: Hierbei wird das Bildmaterial für Crawler und menschliche Nutzer unterschiedlich angezeigt. Ein Bild könnte zum Beispiel für Suchmaschinen durch alternativen Text ersetzt werden, während dem Benutzer das echte Bild präsentiert wird.
Warum wird Cloaking eingesetzt?
Die Hauptmotivation für Cloaking ist der Versuch, das Ranking in den Suchmaschinen künstlich zu verbessern. Durch die Manipulation der Crawler können Website-Betreiber Inhalte anzeigen, die exakt auf den Algorithmus der Suchmaschinen abgestimmt sind, um so eine bessere Platzierung zu erreichen. Ein höheres Ranking führt in der Regel zu mehr Traffic auf der Seite und kann sich positiv auf die Umsätze auswirken.
Manche Website-Betreiber verwenden Cloaking auch, um Inhalte, die gegen die Richtlinien der Suchmaschine verstoßen (wie zum Beispiel verbotene oder unethische Produkte), vor den Crawlern zu verbergen, während sie menschlichen Besuchern diese Inhalte zeigen.
Risiken und Strafen beim Cloaking
Obwohl Cloaking verlockend erscheinen mag, birgt es erhebliche Risiken. Die meisten Suchmaschinen, allen voran Google, betrachten Cloaking als schwerwiegenden Verstoß gegen ihre Richtlinien. Wenn eine Suchmaschine feststellt, dass eine Seite Cloaking betreibt, kann dies drastische Konsequenzen nach sich ziehen, wie zum Beispiel:
- Deindexierung: Die betroffene Website wird komplett aus dem Suchmaschinenindex entfernt, was bedeutet, dass sie in den Suchergebnissen nicht mehr erscheint.
- Ranking-Verluste:Oder Penalies Selbst wenn die Website nicht vollständig entfernt wird, kann sie stark im Ranking abstürzen, was zu einem drastischen Rückgang des organischen Traffics führt.
- Manuelle Strafen: Google verfügt über Teams, die manuell überprüfen, ob Websites gegen ihre Richtlinien verstoßen. Wird eine Seite des Cloakings überführt, kann eine manuelle Strafe verhängt werden.
Alternative Taktiken
Anstatt auf Cloaking zurückzugreifen, sollten Website-Betreiber legale und nachhaltige SEO-Strategien verwenden. Dazu gehören:
- Qualitativ hochwertige Inhalte: Inhalte, die sowohl für den Nutzer als auch für Suchmaschinen wertvoll sind, sorgen für eine langfristige Platzierung in den Suchergebnissen.
- Technische Optimierung: Die Verbesserung der Ladezeiten, Mobilfreundlichkeit und Benutzerfreundlichkeit kann das Ranking ebenfalls positiv beeinflussen.
- Ethische Backlink-Strategien: Hochwertige Backlinks von relevanten und seriösen Seiten erhöhen die Glaubwürdigkeit einer Website und verbessern das Ranking auf organische Weise.
Suchmaschinen setzen immer ausgeklügeltere Algorithmen ein, um Cloaking zu erkennen und zu bestrafen. Anstatt auf manipulative Techniken zu setzen, ist es ratsamer, auf nachhaltige und nutzerorientierte Strategien zu bauen, um langfristigen Erfolg im Online-Marketing zu gewährleisten.