Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) bezeichnet der Begriff „Manual Action“ eine Maßnahme, die von einem Google-Mitarbeiter (manuell) gegen eine Webseite ergriffen wird, wenn diese gegen die Webmaster-Richtlinien von Google verstößt. Im Gegensatz zu algorithmischen Abstrafungen, die durch automatische Prozesse ausgelöst werden, resultiert eine manuelle Maßnahme aus der direkten Prüfung einer Website durch das Google-Webspam-Team.
Eine Manual Action hat in der Regel schwerwiegende Konsequenzen für die betroffene Webseite, da sie die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen erheblich beeinträchtigen kann. Im schlimmsten Fall wird die Seite komplett aus dem Google-Index entfernt, was bedeutet, dass sie gar nicht mehr in den Suchergebnissen erscheint. Häufig führt eine manuelle Maßnahme jedoch zu einem erheblichen Ranking-Verlust, der sich negativ auf den Traffic und letztendlich auf den Umsatz eines Unternehmens auswirken kann.
Häufige Gründe für eine Manual Action
Es gibt verschiedene Ursachen, die dazu führen können, dass Google eine manuelle Maßnahme gegen eine Webseite verhängt. Hier sind einige der häufigsten Verstöße gegen die Google-Richtlinien:
1. Unnatürliche Links: Dies ist einer der häufigsten Gründe für eine manuelle Maßnahme. Google betrachtet Links, die ausschließlich zur Manipulation des PageRanks erstellt wurden, als unnatürlich. Dies kann sowohl für eingehende als auch für ausgehende Links gelten. Beispiele hierfür sind gekaufte Links, Linktausch oder übermäßige Verwendung von Gastbeiträgen.
2. Cloaking und irreführende Weiterleitungen: Cloaking bezeichnet die Praxis, Suchmaschinen andere Inhalte zu zeigen als den Nutzern. Irreführende Weiterleitungen, bei denen Besucher auf eine andere Seite geleitet werden, als sie erwartet haben, fallen ebenfalls unter diese Kategorie.
3. Thin Content: Webseiten mit sehr dünnem oder qualitativ minderwertigem Inhalt können ebenfalls mit einer manuellen Maßnahme belegt werden. Dies betrifft besonders Seiten, die hauptsächlich aus automatisch generierten Inhalten oder dupliziertem Material bestehen.
4. Gesperrte Inhalte: Inhalte, die gegen die Google-Richtlinien verstoßen, wie z. B. betrügerische oder schädliche Inhalte, können ebenfalls eine manuelle Maßnahme nach sich ziehen.
5. Spam: Webseiten, die als „reiner Spam“ eingestuft werden, werden oft mit einer besonders drastischen Maßnahme belegt. Dies betrifft häufig Seiten, die keinerlei wertvolle Informationen bieten und lediglich darauf abzielen, Benutzer zu täuschen oder zu schaden.
Was tun, wenn eine Manual Action verhängt wurde?
Wenn eine Webseite von einer manuellen Maßnahme betroffen ist, erhält der Website-Besitzer eine Benachrichtigung in der Google Search Console. Diese Benachrichtigung enthält Informationen über den Grund der Maßnahme und gegebenenfalls konkrete Hinweise, welche Bereiche der Webseite betroffen sind.
Der erste Schritt zur Behebung einer Manual Action besteht darin, die Ursache für die Maßnahme zu ermitteln. Dies erfordert eine gründliche Analyse der betroffenen Seite und ihrer SEO-Praktiken. Beispielsweise muss man unnatürliche Links identifizieren und entweder entfernen oder mit dem Disavow-Tool von Google entwerten. Bei Thin Content muss hochwertiger, relevanter Inhalt erstellt werden, der dem Nutzer echten Mehrwert bietet.
Nachdem die erforderlichen Änderungen durchgeführt wurden, kann über die Google Search Console ein Antrag auf erneute Überprüfung (Reconsideration Request) gestellt werden. In diesem Antrag sollte detailliert erklärt werden, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um den Verstoß zu beheben. Google prüft diesen Antrag manuell und entscheidet, ob die Maßnahme aufgehoben wird.
Präventive Maßnahmen: So vermeidet man eine Manual Action
Der beste Weg, um eine manuelle Maßnahme zu vermeiden, besteht darin, die Google-Webmaster-Richtlinien genau zu befolgen. Dazu gehört unter anderem:
• Natürlicher Linkaufbau: Vermeiden Sie den Kauf von Links oder übermäßigen Linktausch. Setzen Sie stattdessen auf organischen Linkaufbau durch wertvolle Inhalte und natürliche Verlinkungen.
• Hochwertige Inhalte: Erstellen Sie qualitativ hochwertige Inhalte, die für die Nutzer von echtem Wert sind. Vermeiden Sie es, Seiten mit wenig oder keinem Mehrwert zu erstellen.
• Transparenz: Seien Sie transparent gegenüber Suchmaschinen und Nutzern. Vermeiden Sie Cloaking oder irreführende Weiterleitungen.
Manuelle Maßnahmen können verheerende Auswirkungen auf eine Webseite haben, aber mit einer sorgfältigen und bewussten SEO-Strategie können sie vermieden werden.