[Strukturierte Daten]

Wie Webseiten für Suchmaschinen sprechen lernen

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Stell dir vor, du willst jemandem ein Buch empfehlen – aber anstatt es direkt zu sagen, legst du das Buch schweigend auf den Tisch. Keine Hinweise, kein Titel sichtbar, keine Notiz, nichts. Der andere hat keine Ahnung, ob das Buch ein Roman, ein Kochbuch oder ein Ratgeber ist. Genau so geht es Suchmaschinen oft mit Webseiten. Sie sehen den Inhalt – aber verstehen ihn nicht wirklich.

Hier kommen strukturierte Daten ins Spiel. Sie sind so etwas wie die erklärenden Notizzettel für den Algorithmus: „Hey Google, das hier ist ein Rezept – mit 20 Minuten Vorbereitungszeit, 4,7 Sternen und vegan.“ Oder: „Diese Seite beschreibt eine Veranstaltung, die am Samstag um 19 Uhr beginnt – in der Kulturhalle XY.“

Was genau sind strukturierte Daten – und warum braucht man sie?

Kurz gesagt: Strukturierte Daten sind standardisierte Code-Snippets, die helfen, den Inhalt einer Webseite für Maschinen verständlich zu machen. Sie werden im Quellcode eingefügt, sind für Nutzer meist unsichtbar, für Suchmaschinen aber Gold wert.

Und warum das Ganze? Weil Suchmaschinen wie Google besser ranken, was sie besser verstehen. Seiten mit klar gekennzeichneten Inhalten haben deutlich höhere Chancen auf sogenannte „Rich Snippets“ – das sind die hübsch angereicherten Suchergebnisse mit Sternchen, Eventdaten oder Kochzeiten.

Praktischer Nutzen – was strukturierte Daten wirklich bringen

Klar, klingt erstmal technisch. Aber der Effekt ist sehr konkret:

  • Mehr Sichtbarkeit in den Suchergebnissen
    Webseiten mit strukturierten Daten werden häufiger in auffälligen Formaten dargestellt – als Rezeptvorschau, Veranstaltungskalender, Produkt mit Sternenbewertung. Und auffällig heißt: mehr Klicks.
  • Besseres Nutzererlebnis direkt in der Google-Suche
    Wer sucht, will schnelle Orientierung. Wenn ich z. B. nach einem veganen Brownie-Rezept suche und sehe direkt in der Vorschau: 30 Minuten, 4,9 Sterne, 10 Zutaten – dann klicke ich mit viel höherer Wahrscheinlichkeit genau dieses Ergebnis an.
  • Schnellere und präzisere Indexierung
    Google versteht sofort, worum es geht. Das spart dem Bot Zeit – und beschleunigt die Aufnahme in den Suchindex.

Hier ein Vergleich, wie eine Seite mit und ohne strukturierte Daten aussehen kann:

FunktionOhne strukturierte DatenMit strukturierten Daten
Darstellung in GoogleStandard-TextauszugRich Snippet mit Bewertung, Dauer etc.
KlickwahrscheinlichkeitNiedrigerErhöht durch auffällige Darstellung
Verständlichkeit für GoogleSchätzungsweiseKlar und eindeutig
IndexierungMöglicherweise verzögertOft schneller und zielgerichteter

Welche Arten von strukturierten Daten gibt es?

Je nach Inhalt der Seite gibt es verschiedene Typen, die sich lohnen. Hier eine Übersicht der wichtigsten:

  • Organisation – perfekt für Unternehmen, die ihre Adresse, Öffnungszeiten oder Social-Media-Profile zeigen möchten.
  • Produkt – ideal für Onlineshops: Preise, Verfügbarkeit, Bewertungen direkt in den Suchergebnissen.
  • Bewertungen – besonders für Restaurants oder Dienstleister hilfreich.
  • Rezepte – mit Zutatenliste, Zubereitungszeit und Kalorienangaben.
  • Veranstaltungen – wann, wo, wie teuer, wie viele Plätze noch frei?

Wie fängt man damit an – auch ohne Programmierstudium?

Zugegeben, der Begriff „strukturierte Daten“ klingt ein bisschen so, als müsste man dafür mindestens Informatik studiert haben. Muss man aber nicht. Es gibt einfache Wege, das Ganze umzusetzen:

  • JSON-LD (empfohlen von Google)
    Wird als Skript im HTML der Seite eingebunden. Für Menschen nicht sichtbar, aber für Maschinen klar lesbar.
  • Microdata
    Direkt im HTML verankert. Lesbar, aber nicht besonders elegant – vor allem bei komplexeren Inhalten.
  • Plugins und Generatoren
    Wer mit WordPress arbeitet, findet zahlreiche Plugins (wie „Schema Pro“ oder „Yoast SEO“), die strukturierte Daten automatisch einfügen – ohne Code.

Ein ganz praktischer Einstieg: Der Markup-Helper von Google, oder schema.org. Einfach eine bestehende Seite reinladen, die relevanten Elemente markieren, und schon bekommt man den passenden Code ausgespuckt.

Noch ein Hinweis aus der Praxis

Was viele nicht wissen: Strukturierte Daten garantieren nicht, dass Google sie auch nutzt. Es ist wie bei einer Bewerbung – du kannst dich noch so gut vorstellen, aber ob du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, liegt nicht allein in deiner Hand. Trotzdem: Wer gar nichts über sich sagt, hat schlechtere Karten.

Fazit – lohnt sich der Aufwand?

Ganz ehrlich: Ja. In einer Welt, in der Inhalte im Sekundentakt produziert und ausgespielt werden, reicht es nicht, „nur“ gute Texte zu schreiben oder hübsche Bilder zu zeigen. Der technische Unterbau entscheidet oft darüber, ob eine Seite überhaupt sichtbar wird.

Strukturierte Daten sind dabei ein stiller, aber mächtiger Helfer. Sie flüstern den Suchmaschinen zu, was Sache ist – präzise, klar und ohne Missverständnisse. Und genau das kann den Unterschied machen zwischen einer Seite, die übersehen wird, und einer, die gesehen – und geklickt – wird.

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