[Zombie Pages]
Wie untote Seiten deiner Website das Ranking rauben – und was du dagegen tun kannst
Home » SEO Glossar »Stell dir vor, du hast eine liebevoll kuratierte Buchhandlung. Bestseller vorn im Fenster, Fachbücher im Regal, Klassiker im Herzen des Ladens. Und doch – ganz hinten, im Staub – stehen vergessene Titel, die niemand mehr anschaut. Sie stehen nur da. Leise, unbemerkt, nutzlos.
Genau so ist es mit sogenannten Zombie Pages. Seiten, die noch auf deiner Website existieren, aber längst keine Bedeutung mehr haben. Sie bringen keinen Traffic, keine Rankings, keinen Mehrwert. Und schlimmer noch: Sie kosten dich Sichtbarkeit.
Was genau sind Zombie Pages?
Zombie Pages sind digitale Karteileichen. Sie sind online, sie zählen technisch als Teil deiner Website – aber sie tun nichts für dich. Oft stammen sie aus alten Zeiten oder sind durch automatische Prozesse entstanden. Sie wurden nie gepflegt, nie verlinkt, nie beachtet. Und sie bringen auch niemanden weiter.
Typische Beispiele sind:
- Veraltete News-Artikel, die niemand mehr liest
- Produktseiten zu Artikeln, die längst ausverkauft sind
- Dünne Inhalte mit kaum Text oder Mehrwert
- Leere Kategorieseiten ohne echte Inhalte
- Kampagnen-Landingpages, die nie aktualisiert wurden
Solche Seiten mögen harmlos wirken. Doch je mehr davon auf deiner Website herumgeistern, desto deutlicher spürt Google: Hier ist etwas nicht rund.
Warum du Zombie Pages ernst nehmen solltest
Suchmaschinen crawlen regelmäßig deine Website. Sie schauen sich an, was neu ist, was relevant ist, was gut verlinkt ist. Dabei bewerten sie deine Seiten auch im Kontext: Welche helfen Nutzern weiter – und welche nicht?
Zombie Pages senden schlechte Signale:
- Sie verschwenden Crawl-Budget: Google crawlt auch irrelevante Seiten, während wichtige Seiten womöglich zu selten besucht werden.
- Sie verwässern deine Autorität: Wenn du viele schwache Seiten hast, leidet das Gesamtbild deiner Domain.
- Sie enttäuschen Nutzer: Wer auf einer leeren Seite landet, verlässt sie schnell – und das bemerkt auch Google.
Ein kurzer Vergleich zur Einordnung:
Lebendige Seite | Zombie Page |
---|---|
Relevanter, gepflegter Inhalt | Veraltet, nutzlos oder leer |
Gute Rankings, organischer Traffic | Keine Sichtbarkeit, keine Besucher |
Eingebettet, gut verlinkt | Isoliert, nicht verbunden |
Wie du Zombie Pages identifizierst
Die Diagnose ist einfach – wenn du weißt, wo du hinschauen musst. Nutze Tools, kombiniere sie mit gesundem Menschenverstand und stelle dir immer die Frage: Würde ich diese Seite heute noch veröffentlichen?
Hilfreiche Werkzeuge und Indikatoren:
- Google Search Console: Seiten mit sehr wenigen oder gar keinen Impressionen
- Google Analytics: Seiten mit dauerhaft null Besuchern
- Screaming Frog oder Sitebulb: Finde sehr kurze Seiten, fehlerhafte Meta-Tags, 0-Wort-Seiten
- Interne Verlinkung prüfen: Seiten ohne eingehende Links sind oft ohne Funktion
Was tun mit den Untoten?
Nicht jede schwache Seite ist automatisch verloren. Manche lassen sich retten, andere müssen gehen. Wichtig ist, jede Seite bewusst zu prüfen – und dann zu handeln.
1. Löschen
Wenn die Seite veraltet ist, keinen Traffic hat und keine externe Verlinkung aufweist, kannst du sie meist gefahrlos löschen.
2. Weiterleiten
Enthält die Seite relevante Backlinks oder wurde sie früher oft besucht? Dann leite sie per 301-Redirect auf eine bessere, thematisch passende Seite weiter.
3. Überarbeiten
Manche Seiten lassen sich wiederbeleben. Ergänze Inhalte, aktualisiere Informationen, optimiere Struktur und Verlinkung. Eine Zombie Page kann mit Pflege zur Traffic-Seite werden.
4. Konsolidieren
Wenn du mehrere schwache Seiten zu einem Thema hast, führe sie zusammen. Erstelle einen umfassenden, hochwertigen Beitrag – und leite die alten Seiten dorthin weiter.
Wie du künftig Zombie Pages vermeidest
- Plane Inhalte mit Absicht: Jeder Beitrag braucht ein Ziel – Information, Sichtbarkeit, Conversion.
- Verlinke bewusst intern: Nur eingebundene Seiten entfalten ihre Wirkung.
- Führe regelmäßig Content-Audits durch: Einmal im Jahr prüfen – was bleibt, was geht, was braucht ein Update?
- Achte auf technische Qualität: Leere Seiten, doppelte Inhalte oder vergessene Tags können schnell zur Zombie-Falle werden.
Fazit: Mach deine Website lebendig – Seite für Seite
Zombie Pages sind kein Drama – solange du sie erkennst und konsequent aussortierst. Sie zeigen dir, wo deine Website alt geworden ist, wo Inhalte ihre Kraft verloren haben und wo du gezielt verbessern kannst.
Denn eine gute Website lebt. Sie wird gepflegt, erweitert, überarbeitet. Wer regelmäßig Ballast abwirft, sorgt für Klarheit – bei Google und bei den Menschen, die deine Inhalte lesen.
Und genau das ist das Ziel: eine Website, die nicht nur existiert, sondern wirkt.